Untersuchung von Mikroplastik in Mineralwässern

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA-MEL) untersuchte seit Ende 2015 in einer Kooperation mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Lebensmittel und Kosmetika auf Mikroplastik. Die erste Studie zu Mikroplastik in Mineralwasser zeigte dabei eine Belastung sämtlicher Proben mit Mikroplastik.

Getestet wurden Mineralwässer aus 22 verschiedenen Mehrwegflaschen und Einwegflaschen aus PET, 3 Getränkekartons und 9 verschiedene Glasflaschen. In allen Verpackungsarten wurde Mikroplastik im kleinen (50-500 µm) und sehr kleinen Größenbereich (1-50 µm) gefunden. Etwa 80 % der gefundenen Partikel gehörten dem sehr kleinen Größenbereich an und lagen zwischen 5 und 20 µm.

In Mehrwegflaschen ist der Anteil an Plastikteilchen mit ca. 118 Mikroplastikpartikel/L (MPP/L) am höchsten, gefolgt von Glasflaschen (ca. 50 MPP/L) und Einwegflaschen (ca. 14 MPP/L). Die geringsten Werte hatten die Getränkekartons mit ca 11 MPP/L. Der hohe Mikroplastikanteil einiger Glasflaschen war für das CVUA-MEL dabei überraschend und bedarf weiterer Ursachenforschung durch Industrie und Hersteller. (Anm. d. Verf.: vermutliche Ursache sind verschiedene Materialien wie z. B. PE, Saranex (PVdC) oder Zinnfolie aus der Dichteinlage der Schraubverschlusskappe)

Es wird versucht, die Herstellungsprozesse aller gestesteten Verpackungen "dahingehend zu ändern, dass Mikroplastik im Bereich 1-5 µm und damit im Bereich der darmgängigen Partikelgröße untersucht werden kann."

 

Quelle: CVUA-MEL
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