Lärmschutz als Gesundheitsvorsorge

Ein Gastbeitrag des VFR - Verlag für Rechtsjournalismus GmbH

 

Lärm - was ist das?

 

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) definiert Lärm als „jedes unerwünschte laute Geräusch“(1). Diese Definition führt unweigerlich zu der Frage, was Geräusche sind und wann diese als laut eingestuft werden. Wenn die Luft durch Schwingungen in Bewegung gerät und sich in Form von Schallwellen ausbreitet, vernehmen wir ein Geräusch. Anhand der Schallwellen lässt sich der Schalldruck messen, der als Dezibel (dB) wiedergegeben wird und es ermöglicht, die Lautstärke des Geräuschs einzuordnen. Ob dieses laut oder leise ist, obliegt schlussendlich jedoch der subjektiven Wahrnehmung.

Wichtige Informationen zu weiteren Umweltaspekten, die sich auf das Umfeld und die Gesundheit des Menschen auswirken können, sind auf bussgeld-info.de nachzulesen.

 

Wie Lärm die Gesundheit beeinträchtigt

 

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) befasst sich mit Lärm und seinen gesundheitlichen Folgen für den Menschen. Wer nur für kurze Zeit, jedoch regelmäßig hohen Schallimpulsen oder über einen langen Zeitraum hinweg einem steten Lärmpegel ausgesetzt ist, kann sich Gehörschäden von chronischer oder akuter Ausprägung zuziehen.

 

Nicht nur im Arbeitsleben, sondern auch im Alltag kann dies weitere Folgen haben. So steigt beispielsweise das Unfallrisiko schon allein aufgrund der Tatsache, dass Warnsignale leichter überhört werden. Des Weiteren können …

    • die Arbeitsleistung,
    • die Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit,
    • die kommunikative Kompetenz sowie
    • das Herz-Kreislauf-System

Schaden nehmen und Betroffene eingeschränkt werden. Aus der sogenannten „NaRoMI“-Studie des BAuA und des Umweltbundesamts geht sogar hervor, dass konstante Lärmeinwirkungen das Herzinfarkt-Risiko erhöhen(2).

 

Vorsorge gegen gesundheitsschädliche Lärmbelastung

 

Einer Erhebung des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2018 zufolge ist die am schlimmsten wahrgenommene Lärmquelle der Straßenverkehr, dicht gefolgt von lärmenden Nachbarn, Industrie- und Gewerbelärm, Fluglärm und Schienenverkehrslärm(3).

 

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat eine Reihe von Empfehlungen zur Gesundheitsvorsorge und zum Lärmschutz herausgegeben(4).

 

Einfache organisatorische Veränderungen können die Lärmexposition im Alltag beeinflussen. Nicht umsonst gelten in den meisten Bezirken und Gemeinden feste Ruhezeiten, in denen z. B. Altglas nicht entsorgt und der Rasen nicht gemäht werden darf.

 

Das Tragen eines Gehörschutzes, welches den Schalldruck auf maximal 75 dB verringert, kann bereits einen erheblichen Unterschied machen - auch im Alltag (z. B. beim Rasenmähen). Besonders sinnvoll ist es außerdem, den Lärm bereits an der Quelle zu vermindern, beispielsweise indem Arbeitsmaschinen durch leisere Alternativen ausgewechselt oder durch andere Arbeitsverfahren ersetzt werden.

1 https://www.bmu.de/themen/luft-laerm-verkehr/laermschutz/laermschutz-im-ueberblick/was-ist-laerm/, letzter Zugriff: 02.09.2019
2 https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Physikalische-Faktoren-und-Arbeitsumgebung/Laerm/pdf/Herzinfarkt-Risiko.pdf?__blob=publicationFile&v=2, letzter Zugriff: 02.09.2019
3 https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/dateien/6_abb_belaestigung-laermquellen_2019-05-28_0.pdf letzter Zugriff: 02.09.2019
4 Berufsgenossenschaft Bau Holz und Metall (Hrsg.): DGUV Information 209-023, Lärm am Arbeitsplatz, Mainz, 2013